Religion

Katholische Religionslehre
Evangelische Religionslehre
Partnerschule in Bolivien

Fachlehrer Katholische Religion

StRin Deibler-Kiechle, Gabriele
Besch. Hallweger, Sophia
StRin Körper, Veronika
StR Schaubert, Sebastian (Fachschaftsleitung)
StRin Steinmaßl, Regina
StRin Thalbauer, Marion


Unsere Partnerschule in Independencia (Bolivien)

Seit November 1991 unterhält unser Gymnasium mit einer Schule in Independencia in Bolivien eine Partnerschaft.

Dieser Hauptort der Provinz Ayopaya liegt auf 2700 m in einem Andental – mit dem Jeep in der Trockenzeit knapp eine Tagesreise von Cochabamba, der nächsten größeren Stadt entfernt. In der Regenzeit ist der Ort oft tagelang abgeschnitten.
Die Direktorin unserer Partnerschule ist Sr. Verena Birnbacher aus Bergen im Chiemgau. Zu ihrem Schulbezirk gehören neben der Zentralschule in Independencia mit 1200 Schülern noch 10 weitere Landschulen mit insgesamt 800 Schülern. Seit dem Jahr 2000 ermöglicht ein neuer Schulzweig den Weg zum Bachillerato (bolivianisches Abitur). Die ersten Schüler haben 2003 diese Prüfung abgelegt.
Mit unseren Spenden und Geldern, die durch Aktionen wie Versteigerungen, Verkauf von Kuchen (z.B. bei Elternsprechtagen), „Eine-Welt-Laden“...aufgebracht wurden und werden, leisten wir einen Beitrag zur Sanierung oder zum Neubau von Schulen, Klassenzimmern und Lehrerunterkünften und zur Anschaffung von Schulmöbeln und Unterrichtsmaterial.
Unsere Partnerschaft wird durch regelmäßige Besuche von Sr. Verena und der Musikgruppe Ayopayamanta bzw. neuerdings Sacambaya mit Leben erfüllt und spiegelt sich auch im Namen des neuen Schulzweigs wider.
(M. Thalbauer)


Bilingualer Religionsunterricht (Deutsch-Englisch)

Seit einigen Jahren erteilt StD Schuhbeck in der 11. Jahrgangsstufe „Katholischen Religionsunterricht in bilingualer Form (Deutsch-Englisch)“. Das klingt etwas geschwollen und meint im Klartext, der Religionsunterricht erfolgt in dieser speziellen Klasse zweisprachig: auf Deutsch, aber auch auf Englisch. Sogar meistens auf Englisch!

Religion auf Englisch?

Für die Schülerinnen und Schüler ist dieses Angebot offensichtlich eine sehr beliebte Herausforderung, denn seit Jahren melden sich am Ende der 10. Klasse jeweils wesentlich mehr Bewerber für den bilingualen Religionsunterricht, als dann wegen der Höchstschülerzahl pro Klasse genommen werden können. Der Reiz des Neuen kann es nach etlichen Jahren nun nicht mehr sein, der die Schüler dazu bewegt, sich für den bilingualen Religionsunterricht zu melden. Der Reiz des Besonderen ist aber schon vorhanden. Es ist in der Tat eine Herausforderung, seine Englischkenntnisse in immer neuen Zusammenhängen zu erproben: Über Aberglauben und Esoterik, Bibel, das Verhältnis von Staat und Kirche oder aber über Probleme der Identitätsfindung Jugendlicher auf Englisch zu reden ist halt doch etwas Besonderes. – Übrigens auch für den Lehrer!

(S. Schuhbeck)

Computer im Religionsunterricht

Alte und neue Medien unter einem Dach - kann das gut gehen?

Bei der Frage der Ermittlung des Informationsbedarfes gilt im Wesentlichen folgende Differenzierung: Elektronische Informationsquellen werden nicht um ihrer selbst willen eingesetzt, sondern bekommen regelmäßig dann eine Priorität, wenn ihr Einsatz sachlich gerechtfertigt ist. Dies wird immer dann der Fall sein,

  • wenn die vorliegenden Informationen veraltet sind,
  • wenn die entsprechenden Informationen in konventionellen Quellen nicht oder nur mit größerem Aufwand zugänglich sind,wenn eine weitere Bearbeitung der Materialien notwendig ist (Kürzungen, Annotationen,  Umset­zung von Zahlen in Diagrammen, multimediale Aufbereitung etc.),
  • wenn die vorhandenen Informationen aus anderen (z.B. pädagogischen) Gründen nicht ausreichen, um etwa über das Lehrbuch hinaus einen Zugang zu einem Thema auch aus anderen Blickwinkeln zu ermöglichen.

Abbau der Monopolstellung des Lehrers und des Lehrbuches als "Wissenslieferanten"

Wohlgemerkt: Es geht nicht um Abschaffung des Lehrbuches oder gar des Lehrers, sondern um ein Zurückdrängen seines Wissensmonopols. Das in der Projektklasse eingeführte Lehrbuch ist neueren Datums und lehrplankonform - insofern ließe sich der Lehrplan auch rein buchgestützt erfüllen. Es gehört aber zum konstruktivistischen Ansatz in der Pädagogik, dass ein Oberstufenunterricht, der sich nur auf ein auch noch so gut gemachtes Lehrbuch alleine konzentriert, sowohl den Schüler als auch den Lehrer zu einer unidirektionalen Betrachtungsweise der Inhalte verleitet. Ein rein in linearer Pro­gression "durchgearbeitetes" Lehrbuch unterdrückt alle Ansätze aktiven Lernens, der eigenständigen Analyse von Wissenslücken sowie einer selbst gesteuerten Informationsbeschaffung. Elektronische Datenquellen erlauben hingegen sehr leicht das immer häufiger geforderte multiperspektivische Ler­nen und vor allem vermitteln sie die Einsicht in die dynamische Komplexität von modernem "Wis­sensmanagement": die Erkenntnis, dass "Wissen" nicht etwas ist, das man einmal "hat" und dann schwarz auf weiß nach Hause tragen kann.

Lineares Abarbeiten von Lehrbuchtexten würde auch die dringend notwendige Fähigkeit zur eigenver­antwortlichen Evaluation vorhandener Informationen zu wenig fördern. Gerade die Tatsache, dass das WWW, im Gegensatz zu Buchverlagen oder den traditionellen Datenbankanbietern, keine Qualitätssi­cherungsinstanz für die angebotenen Daten liefern kann, schiebt diese Verantwortung für die Auswahl der bezogenen Informationen mehr dem einzelnen Nutzer zu, so dass eine unterrichtliche Vorbereitung auf diese umfassende Medienkompetenz sehr gut in den dem Projekt zugrundeliegenden Ansatz des authentischen und situativen Lernens passt.

Erstellung eigener Lern- und Arbeitsmaterialien durch die Schüler wird leichter

Eine Unterrichtsstunde zur Verantwortungsethik des Philosophen und Religionswissenschaftlers Hans Jonas mit einem im Schulbuch abgedruckten Exzerpt einer seiner Schriften, mit einer inhaltlichen Zusammenfassung und einer Lernzielkontrolle durch einige Fragen am Ende der Stunde kann nicht gerade den Anspruch erheben, unter multiplen Perspektiven vorzugehen. Warum stattdessen nicht einmal eine Internet-Suchmaschine bemühen und jeden Schüler oder mindestens verschiedene Ar­beitsgruppen unterschiedliche Fundstellen zum Suchbegriff „Hans Jonas“ recherchieren und auf ihre inhaltliche Relevanz überprüfen lassen? Eine andere Gruppe kann in der Zwischenzeit in einer Daten­bank wie LEXIS-NEXIS recherchieren und sich daran machen, die wichtigsten Zeitungsartikel von und über Hans Jonas auswerten. Eine weitere Gruppe wird CD-ROMs durchforsten und dabei heraus­finden, dass in einer aktuellen Multimedia Enzyklopädie ein Foto und ein kurzes Tondokument von Hans Jonas vorhanden sind. Statt einer Lernzielkontrolle durch Abfra­gen, werden die Schüler aufgefordert, prägnante Textpassagen in den Zwischenspeicher des Compu­ters zu kopieren, um sie dann in ihr Textverarbeitungsprogramm einzufügen und schließlich ihr Lern- und Arbeitsblatt zu Hans Jonas selbst zu erstellen. Der Lehrer kann den Schülern den zusätzlichen Hinweis geben, sie mögen den Text zweizeilig und mit breitem Rand editieren, da das Textblatt auf diese Weise Raum für Rand- und Interlinearnotizen gibt. Hier wird dann gegenüber einem Lehrbuch­text ein echter „Mehr-Wert“ geschaffen. Vom zeitlichen Umfang her ist diese gesamte Vorgehens­weise zwar aufwendiger (ca. zwei Schulstunden statt einer), jedoch gleichzeitig für die Beteiligten auch ergiebiger als herkömmlicher Frontalunterricht.

Abklären von auftauchenden Fragen - eine authentische Lernsituation

 Wenn nun beispielsweise im Computerraum nach einem Referat zu Jean-Paul Sartres dezidiert atheistischem Existentialismus die Frage auftaucht, warum es dann auch den im Referat angesprochenen christlichen Existentialismus Kierkegaards geben kann, so könnte der Lehrer hier schnell in seine angestammte Rolle als Verteiler von Wissen steigen und die Frage ganz einfach beantworten. Er kann aber auch eine Gruppe von Schülern beauftragen, mit Hilfe von einer Lexikon CD-ROM diese Frage selbst zu klären. Diese werden dann sehr schnell mit dem Suchwort „Existential­philosophie“ auf einen einschlägigen Artikel stoßen. Sie werden ferner, da es sich um einen relativ langen Artikel handelt, das Fenster „Gliederung“ aufklappen und dort sowohl Kierkegaard als auch die Antwort auf die Frage finden. Die Schüler werden sodann die entsprechende Textstelle und ein Bild Kierkegaards markieren, in das Textverarbeitungsprogramm einfügen und auf dem Laserdrucker eine Overhead-Folie ausdrucken, die sie der Klasse anschließend präsentieren. Authentisches Wis­sensmanagement von und durch Schüler! Und dass die Schüler ganz nebenbei auch lernen, wie man mit einem Textverarbeitungsprogramm umgeht, kann auch nicht schaden.

 "Non scholae, sed vitae discimus." - Wie wahr!

Sebastian Schuhbeck, Projektleiter des Info-SCHUL-Modellprojekts des Bundesbildungsministeriums von 1997-2000

Lehrkräfte

StR Dr. Tobias Michalke
Pfr.in Ute Winkler (Fachschaftsleitung)

Lehrbücher

5.-12.Jgst.: Bibel
5. Jgst.: Ortswechsel +: Orientierung, Claudius Verlag
6.Jgst.: theologisch 6; C.C.Buchner Verlag
7.Jgst.: theologisch 7
8.Jgst.: Ortswechsel +: Standpunkte
9.Jgst.: Ortswechsel +: In Kontakt
10.Jgst.: Ortswechsel +: Abstand
11.Jgst.: Ortswechsel: Spiegelungen
12. Jgst.: Ortswechsel: Spielräume

Ziele

Es ist das Anliegen des Faches Evangelische Religionslehre den Schülerinnen und Schülern Raum zu geben für ihre Fragen nach dem Sinn des Lebens und der Welt und ihnen Antworten anzubieten. Sie sollen erkennen, dass Religion die Grundfragen des Menschseins aufgreift und eine Deutung anbietet, um das Wesen des Menschen zu verstehen.Der Religionsunterricht möchte Orientierung aufzeigen, so dass die jungen Menschen zur freien Entscheidung befähigt werden.(nach: Evang. Erziehungsverantwortung. Ein Beitrag zur inneren Erneuerung der Schule von morgen, Nürnberg 1997, S.31)

Grundwissen

Link: www.claudius.de/ortswechsel/ow_maschinerie.php?aktion=grundwissen

Chiemgau-Gymnasium spendet 2200 Euro an die Partnerschule in Bolivien

Seit nunmehr fast dreißig Jahren unterstützt das Chiemgau-Gymnasium regelmäßig seine Partnerschule in Independencia, Bolivien. Das Projekt wird von Schwester Verena betreut, die seit 1968 in Bolivien lebt und sich trotz ihres hohen Alters noch immer um die Belange des Schulzentrums kümmert. Während ihrer Heimatreise anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Ayopaya-Missionskreises besuchte sie auch das Chiemgau-Gymnasium, wo sie den interessierten Schülerinnen und Schülern der fünften Klassen vom Leben im bolivianischen Hochland und der Partnerschule erzählte.

Dabei stellte sie besonders heraus, inwiefern sich die Situation in Bolivien in den vergangenen Jahrzehnten dank der treuen Spenden aus Deutschland verbessert hat. So können im Schulzentrum von Independencia 1100 Kinder vom Kindergarten bis zum Abitur betreut und unterrichtet werden. Viele von ihnen wohnen auch im zur Schule gehörenden Internat, weil der Schulweg zu lang ist. Besonders glücklich ist Schwester Verena darüber, dass viele ihrer ehemaligen Schülerinnen und Schüler mittlerweile einen guten Beruf ergriffen haben, wovon nun die ganze Region profitiert. So gibt es beispielweise Ärzte, die früher in Independencia die Schulbank gedrückt haben und nun für die medizinische Versorgung in der Region zuständig sind.

Deshalb möchte Schwester Verena auch die Spende des Chiemgau-Gymnasiums in Höhe von 2200 Euro wieder in der Schule investieren. Im Moment stehen bauliche Maßnahmen, wie die Erneuerung der Dachrinnen und der Ausbau mancher zu kleiner Klassenzimmer, an. Auch werden dringend neue Werkzeuge für die Ausbildung in den Handwerksberufen benötigt, da ein Teil gestohlen worden ist.

Diese große Spende ist aber nur durch das Engagement der gesamten Schulfamilie möglich, ein herzliches Vergelt´s Gott geht deshalb an alle, die den Erlös ihrer Projekte gespendet, fair gehandelte Waren verkauft bzw. erstanden oder beim Kauf ihrer Lektüre aufgerundet haben.

Mit 2200 Euro unterstützt das Chiemgau-Gymnasium die unermüdliche Arbeit von Schwester Verena an der Partnerschule in Bolivien.
Mit 2200 Euro unterstützt das Chiemgau-Gymnasium die unermüdliche Arbeit von Schwester Verena an der Partnerschule in Bolivien.